Letzter

Es ist ja leider in den letzten Wochen schon sehr ruhig geworden hier im Blog und ich muss mich fuer den Mangel an Posts entschuldigen. Wir waren in China und Japan einfach viel zuviel unterwegs und hatten zu wenig Ruhe zum Schreiben. Jetzt ist es auch zu spaet noch einen Zusammenfassungspost zu schreiben der dann 10 Seiten lang waere und den dann wohl niemand lesen wuerde.

Wir sind auf jeden Fall gut auf Sri Lanka angekommen und haben nicht sehr lange gebraucht um uns von der japanischen Ordnung wieder auf ein suedasiatisches Chaos umzustellen. Die letzten Tage verbringen wir jetzt mit Erholung am Strand und versuchen alles auf der Reise erlebte ein wenig sacken zu lassen um dann besser davon berichten zu koennen.

Ich hoffe das Lesen hat ein bisschen Spass gemacht und bedanke mich bei allen Lesern und Kommentatoren! Bis bald irgendwo in Deutschland!

Skifoan

Gestern Abend sind wir sehr erschoepft hier in Tokyo angekommen, weil uns das Skifahren in Hakuba in den japanischen Alpen ziemlich mitgenommen hat. Nach 6 Monaten reisen mit wenig Sport(ausser Sightseeing) und knapper Verpflegung hat man nicht mehr viele Muskeln am Koerper und die Kondition ist auch nicht gerade toll. Trotzdem war es toll und wir haben jetzt auch wirklich jedes Wetter auf unserer Reise erlebt! Das Skigebiet war recht klein, hat aber fuer 2 Tage gut ausgereicht. Das einzig stoerende war das Uebermass an Snowboardern von denen ca. 2/3 ueberhaupt nicht fahren konnten und einem nur im Weg rumlagen.

Das Beste war aber, nach einem anstrengenden Tag auf der Piste die schlabberigen Muskeln in einem Onsen weichzukochen. Onsen sind heisse Quellen, die hier im Erdbebenland alle Nase lang aus der Erde sprudeln und die die Japaner als natuerliche Sauna nutzen. Man kennt ja wahrscheinlich die Bilder von den Bergaffen im warmen Wasser. So aehnlich muss man sich uns da jetzt vorstellen.

Von vor dem Skifahren gibt es soviel zu erzaehlen, dass ich mir das fuer zu Hause aufsparen muss, weil ich sonst nichts mehr von Tokyo habe und nur noch am Rechner sitze.

Kyoto


Kyoto Nights, ursprünglich hochgeladen von maqkse

Wie alles in Japan ist leider auch die Internetnutzung hier im Hostel viel zu teuer! Weil es aber dafuer blitzschnell ist gibts fuer euch wenigstens ein paar Fotos. Mehr kann ich hoffentlich bald schreiben, obwohl ich schon garnicht mehr weiss wo ich anfangen sollte...

Ch ch Changes

China verändert sich eindeutig zu schnell! Zwei der drei Museen und Galerien die wir uns heute in Shanghai anschauen wollten gibt es nicht mehr, und bei einer war sogar die Straße nicht mehr da. Unser Reiseführer ist von 2007.
Verrechnet man die Zeit mit dem Wirtschaftswachstum ergibt das natürlich ungefähr 10 deutsche Jahre! Haben wir zu spät dran gedacht.

Das dritte war das Shanghai Museum of Art, in dem wir erleben konnten das manche Chinesen Bilder, die sie besonders gerne mögen, auch mal ein bisschen streicheln.
Gleich geht's mit dem Nachtzug ins kalte Beijing, wo wir erstmal ne Woche bleiben werden. Genug mit den Veränderungen!

Lost in Translation

Fuer alle die sich fragen wo wir geblieben sind nur schnell ein kurzes Update. Wir sind inzwischen in Xiamen, China und lernen fleissig die Zeichen fuer Bus, Bahnhof, Toilette und Flughafen. Von Saigon sind wir ueber Macau nach Hongkong und von da aus nach Guangzhou in China gereist. Vorgestern sind wir mit dem Nachtzug hier angekommen und fliegen heute weiter nach Hangzhou.

China ist mal wieder was ganz anderes als alle Laender in denen wir die letzten Monate ueber waren. Alles ist sauber und gut organisiert. Man muss tatsaechlich puenktlich am Bahnhof sein wenn man seinen Zug bekommen will, mitunter faehrt der naemlich auch schonmal 10 Minuten frueher ab. Zu essen gibt es alles was man moechte und auch viel was man nicht moechte (siehe Fotos).

Seafood I

Die Sprache und die weiten Strecken bereiten allerdings doch manchmal Probleme. Wir mussten schon 2 mal unsere Plaene aendern weil die Zuege ausverkauft waren und man am Bahnschalter auch nicht einfach herausfinden konnte ob es Alternativen gibt. Ausserdem sind Internetcafes sehr schwer zu finden, weil die wohl immer nach kurzer Zeit wieder schliessen muessen.

Alles andere ist aber unglaublich beeindruckend. Ich habe leider keine Zeit irgendwas genauer zu beschreiben, aber sobald ich mal an einen guten Computer komme seht ihr neue Bilder!

Tulou

UPDATE: Wir sind gut in Hangzhou angekommen und endlich gibts auch wieder Fotos! Achja und ich habe noch vergessen zu erwaehnen dass die Chinesen die mit Abstand freundlichsten und hilfsbereitesten Menschen sind die es gibt! Jeder den man fragt hilft sofort und ruft notfalls einen bekannten an der englisch Spricht,um jedes erdenkliche Problem zu beheben.

Ho Ho Ho Chi Minh

Uncle Ho
Tet war leider sehr enttaeuschend. Die Vietnamesen wissen nicht wie man ein neues Jahr begruesst finde ich! Aber erstmal der Reihe nach:
Phu Quoc war weiterhin sehr entspannend und wir waren noch ein letztes Mal auf dieser Reise tauchen. Unterwasser war es besser als in Thailand und wir haben tolle Sachen wie Seepferdchen, einen auf Krabben reitenden Seeigel und tintende Tintenfische gesehen. Nach ein paar Tagen war Phu Quoc dann aber auch langweilig, und wir hatten schon Freundschaft mit einem deutschen Ehepaar in seinen 70ern geschlossen. Die Frau hat uns im Restaurant immer ueber 3 Tische hinweg von ihrem Sohn erzaehlt bis ihr Mann sie mit den Worten: "Maedschen, jetzt lass die jungen Leute aber mal bestellen!" gestoppt hat. Dieser Appell liess aber immer mindestens 10 Minuten auf sich warten und wir wissen jetzt alles ueber die Karriere des Sohnes bei einem Pharmaunternehmen. Das war zuviel und wir mussten die Insel verlassen bevor wir auch 8 Wochen dort feststecken wie diese Leute.



Am naechsten Morgen haben wir uns mit unseren Rucksaecken von Rollerfahrern mitnehmen lassen die es anscheinend sehr eilig hatten zur Faehre zu kommen. Ricarda laesst sich seit dem nur noch sehr schwer zu einer Rollerfahrt bewegen. Vom Festland aus sind wir dann nach Saigon gefahren wo wir uns mit dem vietnamesischen Rollerverkehr rumgeschlagen und durch Buchlaeden voller kopierter Buecher gewaelzt haben. In Saigon und in Hanoi geht man am Besten ueber die Strasse ohne zu gucken, weil man wegen des dichten Verkehrs keine Chance hat jemals die andere Seite zu erreichen. Man muss einfach auf das Ausweichen der Roller vertrauen, langsam und gleichmaessig vorwaerts gehen und kommt dann meistens wie durch ein Wunder unbeschadet auf der anderen Strassenseite an. Das haben wir in Saigon am naechsten Tag geuebt, wo es noch relativ einfach war, weil der erste Tag von Tet war und alles in der Stadt geschlossen hatte, weshalb recht wenig Verkehr war. Sogar viele Cafes und Restaurants hatten zu, so dass es schwierig war etwas zu essen aufzutreiben. Wir haben dann das einzig moegliche getan und im Kriegsmuseum und im Revolutionspalast einen beeindruckenden Geschichtstag eingelegt, und sind am Abend direkt nach Hanoi geflogen.

Als wir dann gegen 22:00 aus dem Flugzeug gestiegen sind, dachten wir zuerst die Klimaanlage im Flughafen waere kaput, da es nur 10 grad war. Das hat sich dann aber leider als falsch herausgestellt und es wurde schnell klar dass man in Nordvietnam um diese Jahreszeit keine Klimaanlagen braucht. Da wir im Moment nur mit ungefaehr 10 Kilo gepaeck reisen, waren wir absolut falsch ausgeruestet fuer dieses Klima. Wir waren auf eine grosse Neujahrsfeier oder Umzuege und Feuerwerk am Abend gespannt, aber nichts dergleichen war zu finden. Leider hat Tet auch verhindert das wir uns einfach ein paar schoene neue Sachen kaufen konnten, weil auch in Hanoi fuer die naechsten drei Tage alles geschlossen war.

Also haben wir uns von einem beheizten Cafe zum naechsten geschleppt und die Stadt zu Fuss erkundet. Ein Hoehepunkt war Onkel Ho in seinem Mausoleum, wo wir zum Public Viewing waren und lange die verschiedenen Leute die sich einen ehemaligen Revolutionaer anschauen wollen betrachtet haben. Alles vom ordenbehangenen alten Vietnamesen bis zum dicken Amerikaner mit GI Frisur.

Also frieren und hungern in Hanoi! Der Zustand war unhaltbar, weshalb wir bei der naechsten Gelegenheit ans Meer nach Halong Bay geflohen sind. Halong Bay ist eine Bucht in der Naehe von Hanoi in der alle paar Meter Karstberge aus dem Wasser gucken, und in der man mit kleinen Schiffen 2 tages Rundfahrten mit Vollpension machen kann. Die Rundfahrt war leider ein ziemlicher Reinfall, weil wir fast die einzigen englisch sprechenden Menschen an Bord waren und der Rest aus Chinesen bestand mit denen die Verstaendigung recht schwierig war (auch fuer die vietnamesische Crew). Immerhin haben sie uns hingebungsvoll die richtige Handhabung von Staebchen erklaert und wir ihnen beigebracht die Tuer hinter sich zu schliessen damit wir nicht erfrieren. Halong Bay an sich war wunderschoen und ich wuerde gerne Fotos praesentieren, aber alle bisherigen Versuche in Vietnam Fotos hochzuladen sind leider alle gescheitert.



Als wir aus HB zurueck gefahren sind sind wurde das Wetter besser und wir konnten es endlich auch in Hanoi ohne Pullover aushalten, haben aber trotzdem entschieden einen Ausflug in die Berge ausfallen zu lassen und wieder nach Sueden zu fahren. Also sind wir mit einem Nachtbus von Hanoi nach Hue und ein paar Tage spaeter weiter nach Hoi An (Hanoi und Hoi An sollte man nicht verwechseln wenn man ein Ticket bucht!) gefahren. Beide Fahrten waren 12 Stunden, waren aber relativ komfortabel. Allerdings kann ich ueber Vietnamesen in Bussen nichts schreiben, weil man ja besser still ist wenn man nichts nettes ueber Leute sagen kann.

Hoi An war allerdings diese Reise wert! Die Stadt ist Weltkulturerbe und besteht aus kleinen gelben franzoesischen Kolonialhaeusern durch die sich vom Hafen aus ein kleiner Fluss schlaengelt auf dem nur kleine Ruderbote fahren. Eine Besonderheit an Hoi An ist die Haeufung von Schneidern die jedem der will oder nicht ihre Dienste anbieten und ungefaehr 90%(ohne Uebertreibung) der Laeden in der Innenstadt ausmachen. Ich glaube so gut wie kein Tourist kann der Versuchung widerstehen sich fuer 35$ eine Jacke massanfertigen zu lassen und so ist eine ganze Schneiderindustrie entstanden. Wir haben jeden Tag den Wetterbericht fuer Peking gesehen, und haben uns entschlossen uns dicke Maentel machen zu lassen die uns jetzt fuer den Rest der Reise waermen aber hier erstmal noch unsere Rucksaecke fuellen. Nach diversen Anproben und Korrekturen sassen die Maentel perfekt und wir konnten an den Strand in Nah Trang weiterfahren.

Nah Trang hat uns allerdings eher an eine spanische Kuestenstadt mit Hotelkloetzen und deutschen Kneipen erinnert als an ein tropisches Paradies und wir sind direkt nach einem Tag schnorcheln auf einer schoenen Insel vor der Kueste direkt weiter nach Mui Ne gefahren wo ich gerade sitze. Mui Ne ist wunderschoen und wir haben gestern eine Motorradtour zu riesigen Sandduenen im Hinterland gemacht, auf denen die einheimischen Kinder Rutschmatten Vermieten um die Haenge runterzusausen. Leider kommt Sand in Punkto Schnelligkeit nicht annaehernd an Schnee ran, und wir waren recht enttaeuscht. Die Kinder da hatten aber trotzdem Spass dran und wir hatten eine Menge Spass beim Springen von der Duenenkante in den Sand. Abends haben wir dann mit einer Flasche Wein am Strand Ricardas Geburtstag gefeiert.

Das einzige Manko an Miu Ne ist, dass es das Zentrum der vietnamesischen Fischsossenproduktion ist. Sobald man den Strand verlaesst ziehen immer wieder Schwaden von intensivem Fischgeruch vorbei, was besonders beim Fruehstueck sehr unangenehm ist.

Morgen fahren wir dann wieder zurueck nach Saigon, von wo wir Vietnam verlassen und am 15.02. nach Macau fliegen.

UPDATE: Endlich gibt es doch auch ein paar Fotos. Saigon hat die besten Internetcafes!

Bacardi Feeling

Inzwischen haben wir uns von den Strapazen in Angkor erholt und haben hier in Vietnam seit ein paar Tagen einen ganz anderen Lebensrythmus. Das erste Mal das wir richtig am Strand sind und den ganzen Tag nur mit lesen, schwimmen, tauchen und essen verbringen. Das machen wir jetzt seit drei Tagen, aber jetzt ist es auch genug und morgen machen wir uns auf den Weg nach Ho-Chi-Minh City (Saigon).

Dort erwartet uns dann "Tet", das Vietnamesische Neujahr, an dem jeder seine Familie besucht und das ganze Land auf Achse ist. Unser Reiseführer meint dazu dass man sich in dieser Zeit (26-29.01) am besten ein ruhiges Zimmer sucht und das Haus nur verlässt wenn es unbedingt sein muss. Wir werden dann berichten ob wir gut ins neue Jahr gekommen sind.


Vietnam hat sich auf jeden Fall auch ohne "Tet" schon als chaotisch genug erwiesen, aber dazu später. Erst muss ich noch kurz aus dem Gangstermilieu von Phnom Penh berichten, in dem wir uns 2 Tage lang aufgehalten haben. Von Angkor aus sind wir nach Sianoukville an den Strand von Kambodscha gefahren, aber da haben wir es nur eine Nacht ausgehalten und uns nur schnell ein Visum für Vietnam besorgt (natürlich mal wieder mit 2$ Wochenendzuschlag für die lieben Beamten) und sind dann nach Phnom Penh gefahren. Dort angekommen sind wir in einer Gegend gelandet in der einem jeder Taxifahrer eine andere Droge verkaufen wollte und ein konstanter Marihuanageruch in der Luft hing. Und das Zentrum der Gegend war unser Gasthaus, in dem eine Gang grimmiger Nigerianer Tag und Nacht gekifft hat und nebenbei ständig irgendwelche Geschäfte am Telefon getätigt hat. Als ich auf der Terasse ein Foto vom Sonnenuntergang über der Stadt gemacht habe, wurde ich von einem Riesen freundlich aber bestimmt darauf aufmerksam gemacht, dass auf den Fotos besser keine Leute drauf sein sollten, weil ihm das garnicht gefallen würde. Ansonsten hatten wir aber keine Probleme mit dem Mob und haben den ein oder anderen 1$ Gin Tonic am See genossen.

Von Phom Penh aus sind wir dann mit dem Boot nach Vietnam ins Mekongdelta gefahren, was eine der schönsten Bootstouren war die wir bisher gemacht haben. Man kam sich allerdings auch ein bisschen vor in wie in "Apocalypse Now". Von Chau Doc, einer kleinen Stadt im Mekongdelta, aus sind wir dann am gleichen Tag noch weiter zum Meer gefahren, wo wir direkt mit dem Vietnamesischen Verkehrschaos bekanntschaft gemacht haben.
Nach ca. einer Stunde Fahrt hat unser Bus einen Mann gerammt der mit seinem Roller am Straßenrand stand. Aber den Busfahrer hat das nicht interessiert und er ist einfach weitergefahren obwohl der Mann mit seinem Roller auf dem Boden lag und keiner wusste wie es ihm geht. Der Bus hat erst nach ein paar Kilometern angehalten, nachdem ihn ein anderer Rollerfahrer dazu gezwungen hat. Der Fahrer und der Schaffner (der uns kurz vorher noch zuviel Geld abknöpfen wollte) sind dann gezwungenermaßen zum Unfallort zurück und haben anscheinend ein bisschen Geld bezahlt. Sie waren auf jeden Fall recht schlecht gelaunt als sie wieder da waren. Wir waren auf jeden Fall froh als die Busfahrt zu Ende war. Die Freunde hielt allerdings nur an, bis uns jemand gesagt hat das der Bus uns in der Falschen Stadt abgesetzt hatte und wir auch noch ein Taxi nehmen musste. Naja, jetzt wissen wir zumindest dass man in Vietnam immer auf der Hut sein muss.

Hier auf Phu Quoc ist es aber wie schon gesagt paradiesisch. Ich sitze mit dem Computer am Strand, Blogge und wir schauen uns den Sonnenuntergang an, was will man mehr!?
Wir melden uns aus Hanoi, wenn wir "Tet" überstanden haben. Lasst es euch alle gut gehen!