Lost in Translation

Fuer alle die sich fragen wo wir geblieben sind nur schnell ein kurzes Update. Wir sind inzwischen in Xiamen, China und lernen fleissig die Zeichen fuer Bus, Bahnhof, Toilette und Flughafen. Von Saigon sind wir ueber Macau nach Hongkong und von da aus nach Guangzhou in China gereist. Vorgestern sind wir mit dem Nachtzug hier angekommen und fliegen heute weiter nach Hangzhou.

China ist mal wieder was ganz anderes als alle Laender in denen wir die letzten Monate ueber waren. Alles ist sauber und gut organisiert. Man muss tatsaechlich puenktlich am Bahnhof sein wenn man seinen Zug bekommen will, mitunter faehrt der naemlich auch schonmal 10 Minuten frueher ab. Zu essen gibt es alles was man moechte und auch viel was man nicht moechte (siehe Fotos).

Seafood I

Die Sprache und die weiten Strecken bereiten allerdings doch manchmal Probleme. Wir mussten schon 2 mal unsere Plaene aendern weil die Zuege ausverkauft waren und man am Bahnschalter auch nicht einfach herausfinden konnte ob es Alternativen gibt. Ausserdem sind Internetcafes sehr schwer zu finden, weil die wohl immer nach kurzer Zeit wieder schliessen muessen.

Alles andere ist aber unglaublich beeindruckend. Ich habe leider keine Zeit irgendwas genauer zu beschreiben, aber sobald ich mal an einen guten Computer komme seht ihr neue Bilder!

Tulou

UPDATE: Wir sind gut in Hangzhou angekommen und endlich gibts auch wieder Fotos! Achja und ich habe noch vergessen zu erwaehnen dass die Chinesen die mit Abstand freundlichsten und hilfsbereitesten Menschen sind die es gibt! Jeder den man fragt hilft sofort und ruft notfalls einen bekannten an der englisch Spricht,um jedes erdenkliche Problem zu beheben.

Ho Ho Ho Chi Minh

Uncle Ho
Tet war leider sehr enttaeuschend. Die Vietnamesen wissen nicht wie man ein neues Jahr begruesst finde ich! Aber erstmal der Reihe nach:
Phu Quoc war weiterhin sehr entspannend und wir waren noch ein letztes Mal auf dieser Reise tauchen. Unterwasser war es besser als in Thailand und wir haben tolle Sachen wie Seepferdchen, einen auf Krabben reitenden Seeigel und tintende Tintenfische gesehen. Nach ein paar Tagen war Phu Quoc dann aber auch langweilig, und wir hatten schon Freundschaft mit einem deutschen Ehepaar in seinen 70ern geschlossen. Die Frau hat uns im Restaurant immer ueber 3 Tische hinweg von ihrem Sohn erzaehlt bis ihr Mann sie mit den Worten: "Maedschen, jetzt lass die jungen Leute aber mal bestellen!" gestoppt hat. Dieser Appell liess aber immer mindestens 10 Minuten auf sich warten und wir wissen jetzt alles ueber die Karriere des Sohnes bei einem Pharmaunternehmen. Das war zuviel und wir mussten die Insel verlassen bevor wir auch 8 Wochen dort feststecken wie diese Leute.



Am naechsten Morgen haben wir uns mit unseren Rucksaecken von Rollerfahrern mitnehmen lassen die es anscheinend sehr eilig hatten zur Faehre zu kommen. Ricarda laesst sich seit dem nur noch sehr schwer zu einer Rollerfahrt bewegen. Vom Festland aus sind wir dann nach Saigon gefahren wo wir uns mit dem vietnamesischen Rollerverkehr rumgeschlagen und durch Buchlaeden voller kopierter Buecher gewaelzt haben. In Saigon und in Hanoi geht man am Besten ueber die Strasse ohne zu gucken, weil man wegen des dichten Verkehrs keine Chance hat jemals die andere Seite zu erreichen. Man muss einfach auf das Ausweichen der Roller vertrauen, langsam und gleichmaessig vorwaerts gehen und kommt dann meistens wie durch ein Wunder unbeschadet auf der anderen Strassenseite an. Das haben wir in Saigon am naechsten Tag geuebt, wo es noch relativ einfach war, weil der erste Tag von Tet war und alles in der Stadt geschlossen hatte, weshalb recht wenig Verkehr war. Sogar viele Cafes und Restaurants hatten zu, so dass es schwierig war etwas zu essen aufzutreiben. Wir haben dann das einzig moegliche getan und im Kriegsmuseum und im Revolutionspalast einen beeindruckenden Geschichtstag eingelegt, und sind am Abend direkt nach Hanoi geflogen.

Als wir dann gegen 22:00 aus dem Flugzeug gestiegen sind, dachten wir zuerst die Klimaanlage im Flughafen waere kaput, da es nur 10 grad war. Das hat sich dann aber leider als falsch herausgestellt und es wurde schnell klar dass man in Nordvietnam um diese Jahreszeit keine Klimaanlagen braucht. Da wir im Moment nur mit ungefaehr 10 Kilo gepaeck reisen, waren wir absolut falsch ausgeruestet fuer dieses Klima. Wir waren auf eine grosse Neujahrsfeier oder Umzuege und Feuerwerk am Abend gespannt, aber nichts dergleichen war zu finden. Leider hat Tet auch verhindert das wir uns einfach ein paar schoene neue Sachen kaufen konnten, weil auch in Hanoi fuer die naechsten drei Tage alles geschlossen war.

Also haben wir uns von einem beheizten Cafe zum naechsten geschleppt und die Stadt zu Fuss erkundet. Ein Hoehepunkt war Onkel Ho in seinem Mausoleum, wo wir zum Public Viewing waren und lange die verschiedenen Leute die sich einen ehemaligen Revolutionaer anschauen wollen betrachtet haben. Alles vom ordenbehangenen alten Vietnamesen bis zum dicken Amerikaner mit GI Frisur.

Also frieren und hungern in Hanoi! Der Zustand war unhaltbar, weshalb wir bei der naechsten Gelegenheit ans Meer nach Halong Bay geflohen sind. Halong Bay ist eine Bucht in der Naehe von Hanoi in der alle paar Meter Karstberge aus dem Wasser gucken, und in der man mit kleinen Schiffen 2 tages Rundfahrten mit Vollpension machen kann. Die Rundfahrt war leider ein ziemlicher Reinfall, weil wir fast die einzigen englisch sprechenden Menschen an Bord waren und der Rest aus Chinesen bestand mit denen die Verstaendigung recht schwierig war (auch fuer die vietnamesische Crew). Immerhin haben sie uns hingebungsvoll die richtige Handhabung von Staebchen erklaert und wir ihnen beigebracht die Tuer hinter sich zu schliessen damit wir nicht erfrieren. Halong Bay an sich war wunderschoen und ich wuerde gerne Fotos praesentieren, aber alle bisherigen Versuche in Vietnam Fotos hochzuladen sind leider alle gescheitert.



Als wir aus HB zurueck gefahren sind sind wurde das Wetter besser und wir konnten es endlich auch in Hanoi ohne Pullover aushalten, haben aber trotzdem entschieden einen Ausflug in die Berge ausfallen zu lassen und wieder nach Sueden zu fahren. Also sind wir mit einem Nachtbus von Hanoi nach Hue und ein paar Tage spaeter weiter nach Hoi An (Hanoi und Hoi An sollte man nicht verwechseln wenn man ein Ticket bucht!) gefahren. Beide Fahrten waren 12 Stunden, waren aber relativ komfortabel. Allerdings kann ich ueber Vietnamesen in Bussen nichts schreiben, weil man ja besser still ist wenn man nichts nettes ueber Leute sagen kann.

Hoi An war allerdings diese Reise wert! Die Stadt ist Weltkulturerbe und besteht aus kleinen gelben franzoesischen Kolonialhaeusern durch die sich vom Hafen aus ein kleiner Fluss schlaengelt auf dem nur kleine Ruderbote fahren. Eine Besonderheit an Hoi An ist die Haeufung von Schneidern die jedem der will oder nicht ihre Dienste anbieten und ungefaehr 90%(ohne Uebertreibung) der Laeden in der Innenstadt ausmachen. Ich glaube so gut wie kein Tourist kann der Versuchung widerstehen sich fuer 35$ eine Jacke massanfertigen zu lassen und so ist eine ganze Schneiderindustrie entstanden. Wir haben jeden Tag den Wetterbericht fuer Peking gesehen, und haben uns entschlossen uns dicke Maentel machen zu lassen die uns jetzt fuer den Rest der Reise waermen aber hier erstmal noch unsere Rucksaecke fuellen. Nach diversen Anproben und Korrekturen sassen die Maentel perfekt und wir konnten an den Strand in Nah Trang weiterfahren.

Nah Trang hat uns allerdings eher an eine spanische Kuestenstadt mit Hotelkloetzen und deutschen Kneipen erinnert als an ein tropisches Paradies und wir sind direkt nach einem Tag schnorcheln auf einer schoenen Insel vor der Kueste direkt weiter nach Mui Ne gefahren wo ich gerade sitze. Mui Ne ist wunderschoen und wir haben gestern eine Motorradtour zu riesigen Sandduenen im Hinterland gemacht, auf denen die einheimischen Kinder Rutschmatten Vermieten um die Haenge runterzusausen. Leider kommt Sand in Punkto Schnelligkeit nicht annaehernd an Schnee ran, und wir waren recht enttaeuscht. Die Kinder da hatten aber trotzdem Spass dran und wir hatten eine Menge Spass beim Springen von der Duenenkante in den Sand. Abends haben wir dann mit einer Flasche Wein am Strand Ricardas Geburtstag gefeiert.

Das einzige Manko an Miu Ne ist, dass es das Zentrum der vietnamesischen Fischsossenproduktion ist. Sobald man den Strand verlaesst ziehen immer wieder Schwaden von intensivem Fischgeruch vorbei, was besonders beim Fruehstueck sehr unangenehm ist.

Morgen fahren wir dann wieder zurueck nach Saigon, von wo wir Vietnam verlassen und am 15.02. nach Macau fliegen.

UPDATE: Endlich gibt es doch auch ein paar Fotos. Saigon hat die besten Internetcafes!