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Es ist ja leider in den letzten Wochen schon sehr ruhig geworden hier im Blog und ich muss mich fuer den Mangel an Posts entschuldigen. Wir waren in China und Japan einfach viel zuviel unterwegs und hatten zu wenig Ruhe zum Schreiben. Jetzt ist es auch zu spaet noch einen Zusammenfassungspost zu schreiben der dann 10 Seiten lang waere und den dann wohl niemand lesen wuerde.

Wir sind auf jeden Fall gut auf Sri Lanka angekommen und haben nicht sehr lange gebraucht um uns von der japanischen Ordnung wieder auf ein suedasiatisches Chaos umzustellen. Die letzten Tage verbringen wir jetzt mit Erholung am Strand und versuchen alles auf der Reise erlebte ein wenig sacken zu lassen um dann besser davon berichten zu koennen.

Ich hoffe das Lesen hat ein bisschen Spass gemacht und bedanke mich bei allen Lesern und Kommentatoren! Bis bald irgendwo in Deutschland!

Skifoan

Gestern Abend sind wir sehr erschoepft hier in Tokyo angekommen, weil uns das Skifahren in Hakuba in den japanischen Alpen ziemlich mitgenommen hat. Nach 6 Monaten reisen mit wenig Sport(ausser Sightseeing) und knapper Verpflegung hat man nicht mehr viele Muskeln am Koerper und die Kondition ist auch nicht gerade toll. Trotzdem war es toll und wir haben jetzt auch wirklich jedes Wetter auf unserer Reise erlebt! Das Skigebiet war recht klein, hat aber fuer 2 Tage gut ausgereicht. Das einzig stoerende war das Uebermass an Snowboardern von denen ca. 2/3 ueberhaupt nicht fahren konnten und einem nur im Weg rumlagen.

Das Beste war aber, nach einem anstrengenden Tag auf der Piste die schlabberigen Muskeln in einem Onsen weichzukochen. Onsen sind heisse Quellen, die hier im Erdbebenland alle Nase lang aus der Erde sprudeln und die die Japaner als natuerliche Sauna nutzen. Man kennt ja wahrscheinlich die Bilder von den Bergaffen im warmen Wasser. So aehnlich muss man sich uns da jetzt vorstellen.

Von vor dem Skifahren gibt es soviel zu erzaehlen, dass ich mir das fuer zu Hause aufsparen muss, weil ich sonst nichts mehr von Tokyo habe und nur noch am Rechner sitze.

Kyoto


Kyoto Nights, ursprünglich hochgeladen von maqkse

Wie alles in Japan ist leider auch die Internetnutzung hier im Hostel viel zu teuer! Weil es aber dafuer blitzschnell ist gibts fuer euch wenigstens ein paar Fotos. Mehr kann ich hoffentlich bald schreiben, obwohl ich schon garnicht mehr weiss wo ich anfangen sollte...

Ch ch Changes

China verändert sich eindeutig zu schnell! Zwei der drei Museen und Galerien die wir uns heute in Shanghai anschauen wollten gibt es nicht mehr, und bei einer war sogar die Straße nicht mehr da. Unser Reiseführer ist von 2007.
Verrechnet man die Zeit mit dem Wirtschaftswachstum ergibt das natürlich ungefähr 10 deutsche Jahre! Haben wir zu spät dran gedacht.

Das dritte war das Shanghai Museum of Art, in dem wir erleben konnten das manche Chinesen Bilder, die sie besonders gerne mögen, auch mal ein bisschen streicheln.
Gleich geht's mit dem Nachtzug ins kalte Beijing, wo wir erstmal ne Woche bleiben werden. Genug mit den Veränderungen!

Lost in Translation

Fuer alle die sich fragen wo wir geblieben sind nur schnell ein kurzes Update. Wir sind inzwischen in Xiamen, China und lernen fleissig die Zeichen fuer Bus, Bahnhof, Toilette und Flughafen. Von Saigon sind wir ueber Macau nach Hongkong und von da aus nach Guangzhou in China gereist. Vorgestern sind wir mit dem Nachtzug hier angekommen und fliegen heute weiter nach Hangzhou.

China ist mal wieder was ganz anderes als alle Laender in denen wir die letzten Monate ueber waren. Alles ist sauber und gut organisiert. Man muss tatsaechlich puenktlich am Bahnhof sein wenn man seinen Zug bekommen will, mitunter faehrt der naemlich auch schonmal 10 Minuten frueher ab. Zu essen gibt es alles was man moechte und auch viel was man nicht moechte (siehe Fotos).

Seafood I

Die Sprache und die weiten Strecken bereiten allerdings doch manchmal Probleme. Wir mussten schon 2 mal unsere Plaene aendern weil die Zuege ausverkauft waren und man am Bahnschalter auch nicht einfach herausfinden konnte ob es Alternativen gibt. Ausserdem sind Internetcafes sehr schwer zu finden, weil die wohl immer nach kurzer Zeit wieder schliessen muessen.

Alles andere ist aber unglaublich beeindruckend. Ich habe leider keine Zeit irgendwas genauer zu beschreiben, aber sobald ich mal an einen guten Computer komme seht ihr neue Bilder!

Tulou

UPDATE: Wir sind gut in Hangzhou angekommen und endlich gibts auch wieder Fotos! Achja und ich habe noch vergessen zu erwaehnen dass die Chinesen die mit Abstand freundlichsten und hilfsbereitesten Menschen sind die es gibt! Jeder den man fragt hilft sofort und ruft notfalls einen bekannten an der englisch Spricht,um jedes erdenkliche Problem zu beheben.

Ho Ho Ho Chi Minh

Uncle Ho
Tet war leider sehr enttaeuschend. Die Vietnamesen wissen nicht wie man ein neues Jahr begruesst finde ich! Aber erstmal der Reihe nach:
Phu Quoc war weiterhin sehr entspannend und wir waren noch ein letztes Mal auf dieser Reise tauchen. Unterwasser war es besser als in Thailand und wir haben tolle Sachen wie Seepferdchen, einen auf Krabben reitenden Seeigel und tintende Tintenfische gesehen. Nach ein paar Tagen war Phu Quoc dann aber auch langweilig, und wir hatten schon Freundschaft mit einem deutschen Ehepaar in seinen 70ern geschlossen. Die Frau hat uns im Restaurant immer ueber 3 Tische hinweg von ihrem Sohn erzaehlt bis ihr Mann sie mit den Worten: "Maedschen, jetzt lass die jungen Leute aber mal bestellen!" gestoppt hat. Dieser Appell liess aber immer mindestens 10 Minuten auf sich warten und wir wissen jetzt alles ueber die Karriere des Sohnes bei einem Pharmaunternehmen. Das war zuviel und wir mussten die Insel verlassen bevor wir auch 8 Wochen dort feststecken wie diese Leute.



Am naechsten Morgen haben wir uns mit unseren Rucksaecken von Rollerfahrern mitnehmen lassen die es anscheinend sehr eilig hatten zur Faehre zu kommen. Ricarda laesst sich seit dem nur noch sehr schwer zu einer Rollerfahrt bewegen. Vom Festland aus sind wir dann nach Saigon gefahren wo wir uns mit dem vietnamesischen Rollerverkehr rumgeschlagen und durch Buchlaeden voller kopierter Buecher gewaelzt haben. In Saigon und in Hanoi geht man am Besten ueber die Strasse ohne zu gucken, weil man wegen des dichten Verkehrs keine Chance hat jemals die andere Seite zu erreichen. Man muss einfach auf das Ausweichen der Roller vertrauen, langsam und gleichmaessig vorwaerts gehen und kommt dann meistens wie durch ein Wunder unbeschadet auf der anderen Strassenseite an. Das haben wir in Saigon am naechsten Tag geuebt, wo es noch relativ einfach war, weil der erste Tag von Tet war und alles in der Stadt geschlossen hatte, weshalb recht wenig Verkehr war. Sogar viele Cafes und Restaurants hatten zu, so dass es schwierig war etwas zu essen aufzutreiben. Wir haben dann das einzig moegliche getan und im Kriegsmuseum und im Revolutionspalast einen beeindruckenden Geschichtstag eingelegt, und sind am Abend direkt nach Hanoi geflogen.

Als wir dann gegen 22:00 aus dem Flugzeug gestiegen sind, dachten wir zuerst die Klimaanlage im Flughafen waere kaput, da es nur 10 grad war. Das hat sich dann aber leider als falsch herausgestellt und es wurde schnell klar dass man in Nordvietnam um diese Jahreszeit keine Klimaanlagen braucht. Da wir im Moment nur mit ungefaehr 10 Kilo gepaeck reisen, waren wir absolut falsch ausgeruestet fuer dieses Klima. Wir waren auf eine grosse Neujahrsfeier oder Umzuege und Feuerwerk am Abend gespannt, aber nichts dergleichen war zu finden. Leider hat Tet auch verhindert das wir uns einfach ein paar schoene neue Sachen kaufen konnten, weil auch in Hanoi fuer die naechsten drei Tage alles geschlossen war.

Also haben wir uns von einem beheizten Cafe zum naechsten geschleppt und die Stadt zu Fuss erkundet. Ein Hoehepunkt war Onkel Ho in seinem Mausoleum, wo wir zum Public Viewing waren und lange die verschiedenen Leute die sich einen ehemaligen Revolutionaer anschauen wollen betrachtet haben. Alles vom ordenbehangenen alten Vietnamesen bis zum dicken Amerikaner mit GI Frisur.

Also frieren und hungern in Hanoi! Der Zustand war unhaltbar, weshalb wir bei der naechsten Gelegenheit ans Meer nach Halong Bay geflohen sind. Halong Bay ist eine Bucht in der Naehe von Hanoi in der alle paar Meter Karstberge aus dem Wasser gucken, und in der man mit kleinen Schiffen 2 tages Rundfahrten mit Vollpension machen kann. Die Rundfahrt war leider ein ziemlicher Reinfall, weil wir fast die einzigen englisch sprechenden Menschen an Bord waren und der Rest aus Chinesen bestand mit denen die Verstaendigung recht schwierig war (auch fuer die vietnamesische Crew). Immerhin haben sie uns hingebungsvoll die richtige Handhabung von Staebchen erklaert und wir ihnen beigebracht die Tuer hinter sich zu schliessen damit wir nicht erfrieren. Halong Bay an sich war wunderschoen und ich wuerde gerne Fotos praesentieren, aber alle bisherigen Versuche in Vietnam Fotos hochzuladen sind leider alle gescheitert.



Als wir aus HB zurueck gefahren sind sind wurde das Wetter besser und wir konnten es endlich auch in Hanoi ohne Pullover aushalten, haben aber trotzdem entschieden einen Ausflug in die Berge ausfallen zu lassen und wieder nach Sueden zu fahren. Also sind wir mit einem Nachtbus von Hanoi nach Hue und ein paar Tage spaeter weiter nach Hoi An (Hanoi und Hoi An sollte man nicht verwechseln wenn man ein Ticket bucht!) gefahren. Beide Fahrten waren 12 Stunden, waren aber relativ komfortabel. Allerdings kann ich ueber Vietnamesen in Bussen nichts schreiben, weil man ja besser still ist wenn man nichts nettes ueber Leute sagen kann.

Hoi An war allerdings diese Reise wert! Die Stadt ist Weltkulturerbe und besteht aus kleinen gelben franzoesischen Kolonialhaeusern durch die sich vom Hafen aus ein kleiner Fluss schlaengelt auf dem nur kleine Ruderbote fahren. Eine Besonderheit an Hoi An ist die Haeufung von Schneidern die jedem der will oder nicht ihre Dienste anbieten und ungefaehr 90%(ohne Uebertreibung) der Laeden in der Innenstadt ausmachen. Ich glaube so gut wie kein Tourist kann der Versuchung widerstehen sich fuer 35$ eine Jacke massanfertigen zu lassen und so ist eine ganze Schneiderindustrie entstanden. Wir haben jeden Tag den Wetterbericht fuer Peking gesehen, und haben uns entschlossen uns dicke Maentel machen zu lassen die uns jetzt fuer den Rest der Reise waermen aber hier erstmal noch unsere Rucksaecke fuellen. Nach diversen Anproben und Korrekturen sassen die Maentel perfekt und wir konnten an den Strand in Nah Trang weiterfahren.

Nah Trang hat uns allerdings eher an eine spanische Kuestenstadt mit Hotelkloetzen und deutschen Kneipen erinnert als an ein tropisches Paradies und wir sind direkt nach einem Tag schnorcheln auf einer schoenen Insel vor der Kueste direkt weiter nach Mui Ne gefahren wo ich gerade sitze. Mui Ne ist wunderschoen und wir haben gestern eine Motorradtour zu riesigen Sandduenen im Hinterland gemacht, auf denen die einheimischen Kinder Rutschmatten Vermieten um die Haenge runterzusausen. Leider kommt Sand in Punkto Schnelligkeit nicht annaehernd an Schnee ran, und wir waren recht enttaeuscht. Die Kinder da hatten aber trotzdem Spass dran und wir hatten eine Menge Spass beim Springen von der Duenenkante in den Sand. Abends haben wir dann mit einer Flasche Wein am Strand Ricardas Geburtstag gefeiert.

Das einzige Manko an Miu Ne ist, dass es das Zentrum der vietnamesischen Fischsossenproduktion ist. Sobald man den Strand verlaesst ziehen immer wieder Schwaden von intensivem Fischgeruch vorbei, was besonders beim Fruehstueck sehr unangenehm ist.

Morgen fahren wir dann wieder zurueck nach Saigon, von wo wir Vietnam verlassen und am 15.02. nach Macau fliegen.

UPDATE: Endlich gibt es doch auch ein paar Fotos. Saigon hat die besten Internetcafes!

Bacardi Feeling

Inzwischen haben wir uns von den Strapazen in Angkor erholt und haben hier in Vietnam seit ein paar Tagen einen ganz anderen Lebensrythmus. Das erste Mal das wir richtig am Strand sind und den ganzen Tag nur mit lesen, schwimmen, tauchen und essen verbringen. Das machen wir jetzt seit drei Tagen, aber jetzt ist es auch genug und morgen machen wir uns auf den Weg nach Ho-Chi-Minh City (Saigon).

Dort erwartet uns dann "Tet", das Vietnamesische Neujahr, an dem jeder seine Familie besucht und das ganze Land auf Achse ist. Unser Reiseführer meint dazu dass man sich in dieser Zeit (26-29.01) am besten ein ruhiges Zimmer sucht und das Haus nur verlässt wenn es unbedingt sein muss. Wir werden dann berichten ob wir gut ins neue Jahr gekommen sind.


Vietnam hat sich auf jeden Fall auch ohne "Tet" schon als chaotisch genug erwiesen, aber dazu später. Erst muss ich noch kurz aus dem Gangstermilieu von Phnom Penh berichten, in dem wir uns 2 Tage lang aufgehalten haben. Von Angkor aus sind wir nach Sianoukville an den Strand von Kambodscha gefahren, aber da haben wir es nur eine Nacht ausgehalten und uns nur schnell ein Visum für Vietnam besorgt (natürlich mal wieder mit 2$ Wochenendzuschlag für die lieben Beamten) und sind dann nach Phnom Penh gefahren. Dort angekommen sind wir in einer Gegend gelandet in der einem jeder Taxifahrer eine andere Droge verkaufen wollte und ein konstanter Marihuanageruch in der Luft hing. Und das Zentrum der Gegend war unser Gasthaus, in dem eine Gang grimmiger Nigerianer Tag und Nacht gekifft hat und nebenbei ständig irgendwelche Geschäfte am Telefon getätigt hat. Als ich auf der Terasse ein Foto vom Sonnenuntergang über der Stadt gemacht habe, wurde ich von einem Riesen freundlich aber bestimmt darauf aufmerksam gemacht, dass auf den Fotos besser keine Leute drauf sein sollten, weil ihm das garnicht gefallen würde. Ansonsten hatten wir aber keine Probleme mit dem Mob und haben den ein oder anderen 1$ Gin Tonic am See genossen.

Von Phom Penh aus sind wir dann mit dem Boot nach Vietnam ins Mekongdelta gefahren, was eine der schönsten Bootstouren war die wir bisher gemacht haben. Man kam sich allerdings auch ein bisschen vor in wie in "Apocalypse Now". Von Chau Doc, einer kleinen Stadt im Mekongdelta, aus sind wir dann am gleichen Tag noch weiter zum Meer gefahren, wo wir direkt mit dem Vietnamesischen Verkehrschaos bekanntschaft gemacht haben.
Nach ca. einer Stunde Fahrt hat unser Bus einen Mann gerammt der mit seinem Roller am Straßenrand stand. Aber den Busfahrer hat das nicht interessiert und er ist einfach weitergefahren obwohl der Mann mit seinem Roller auf dem Boden lag und keiner wusste wie es ihm geht. Der Bus hat erst nach ein paar Kilometern angehalten, nachdem ihn ein anderer Rollerfahrer dazu gezwungen hat. Der Fahrer und der Schaffner (der uns kurz vorher noch zuviel Geld abknöpfen wollte) sind dann gezwungenermaßen zum Unfallort zurück und haben anscheinend ein bisschen Geld bezahlt. Sie waren auf jeden Fall recht schlecht gelaunt als sie wieder da waren. Wir waren auf jeden Fall froh als die Busfahrt zu Ende war. Die Freunde hielt allerdings nur an, bis uns jemand gesagt hat das der Bus uns in der Falschen Stadt abgesetzt hatte und wir auch noch ein Taxi nehmen musste. Naja, jetzt wissen wir zumindest dass man in Vietnam immer auf der Hut sein muss.

Hier auf Phu Quoc ist es aber wie schon gesagt paradiesisch. Ich sitze mit dem Computer am Strand, Blogge und wir schauen uns den Sonnenuntergang an, was will man mehr!?
Wir melden uns aus Hanoi, wenn wir "Tet" überstanden haben. Lasst es euch alle gut gehen!

Tempeltänzer

Nach 3 Tagen Angkor sind wir fertig mit den Nerven und können in den nächsten Tagen wohl keine alten Steine mehr sehen. Es war unglaublich beeindruckend. Um die Tempel für uns alleine zu haben und nicht mit Touristengruppen aus aller Welt teilen zu müssen sind wir die letzten drei Tage jeden Morgen um 4 Uhr aufgestanden, haben uns aufs Fahrrad gesetzt und sind zu einem Tempel gefahren um den Sonnenaufgang zu bestaunen. Ich spare mir mal die eingehende Beschreibung der Tempel (Wen das interessiert kauft sich am besten einen Reiseführer oder guckt in die Wikipedia) und erzähle nur mal kurz was wir in der letzten Zeit gemacht haben. Für einen so langen Post wie beim letzten mal bin ich auch viel zu müde. Zum Glück gibt es hier in unserem Guest House Kaffee umsonst, was die Länge des Eintrags vielleicht positiv beeinflusst.


Nach dem Stop in Vientiane sind wir mit dem Bus nach Savannakhet gefahren. Die Fahrt war relativ unkomfortabel, weil ich den Löwenanteil der 10 Stündigen Fahrt im Gang auf einem Plastikschemel verbracht habe. Bequem dabei war, dass ich die Füsse auf einem Motorroller, der direkt vor mir im Gang stand, abstellen konnte. Savannakhet war sehr gemuetlich, aber bis auf leckeres Essen und alte Kolonialhäuser gab es nicht viel zu sehen, weshalb wir nur zwei Nächte geblieben sind.

In Pakse haben wir uns ein Motorrad geliehen und eine Tour durch die Berge in der Umgebung zu einigen Wasserfällen gemacht. Leider waren wir ein bisschen spät dran um noch ein gutes Motorrad zu bekommen und so mussten wir mit einem vorlieb nehmen dass ständig Oel verloren hat und unsere Füsse aussehen liess wie das Gefieder von Voegeln nach einem Tankerunglück. Naja, die Wasserfälle und das Nachfüllen an Dorftankstellen waren sehr nett.

Am naechsten Tag sind wir nach Champasak zu einem Tempel gefahren der aehnlich wie Angor sein sollte, aber nicht annaehernd so gross und beeindruckend war. Wieder mal war der Transport ein Höhepunkt! Wir sind mit dem Bus - der eher eine Art LKW ist, der als geteiltes Taxi genutzt wird ist - zu dem Tempel gefahren und haben eine ganze Weile dort verbracht. Leider gab es dann nachher keine Busse mehr zurück und es waren 10 Kilometer zu laufen. Mit Rucksack hatten wir dazu in der Hitze überhaupt keine Lust und haben dann mit einer Gruppe Franzosen angefangen zu Trampen. Wir haben dann zu 7 Leuten einen luxuriösen Bus mit einer Reisegruppe Amerikaner angehalten. Der Fahrer wollte sofort weiter fahren, aber wir konnten dann mit viel bitten einsteigen und wurden sofort von den alten Leuten ausgefragt was wir denn machen und am Ende der Fahrt haben sie sogar angefangen uns zu fotografieren.

Die restliche Reise bis hier war zwar auch spannend, aber mein Kaffee ist jetzt leer und meine Augenlider schwer. Morgen gehts endlich wieder an den Strand und wir werden uns ein paar Tage ausruhen um gestärkt nach Vietnam aufzubrechen.

Angkor Wat

Wir sind seit heute in Siem Riep, Kambodscha und werden uns noch die naechsten zwei Tage die Tempel von Angkor ansehen. Der erste Tag war schon unglaublich toll, aber auch sehr anstrengend. Wenn wir diese riesige sightseeing Aufgabe bewaeltigt haben melden wir uns wieder ausfuehrlicher!

Please don't Rush




Zu allererst allen ein frohes neues Jahr und Entschuldigung dass wir so lange nicht geschrieben haben. Unsere Schreibblockade hatte unterschiedliche Gruende. Der wichtigste Grund ist wohl, dass wir seit ca. 2 Wochen in der Volksrepublik Laos sind und hier die Uhren ganz anders gehen als in Europa. Die Menschen hier haben alle eine unglaubliche Gelassenheit und alles ist etwas langsamer als anderswo. Diesem Tempo haben wir uns nach dem aufgeregten Thailand gerne angepasst. Zudem waren wir in der letzten Zeit immer in einer grossen Gruppe unterwegs, was uns auch immer vom Internet ferngehalten hat. Deshalb jetzt mal etwas mehr als sonst.

Kurz vor Weihnachten sind wir von Chiang Mai ueber den Mekong nach Laos gefahren und haben dem korrupten Thailaendischen Grenzern 20 $ Weihnachtsgeld geschenkt weil wir 2 Tage ueber unser Visum waren. In Laos angekommen haben wir uns ueber die Hinterlassenschaften der Franzosen in Form leckerer Baguettes gefreut und den Sonnenuntergang ueber dem Mekong bestaunt. Am naechsten Tag ging es dann los zu der einzigen Tour die wir schon vor der Abfahrt geplant hatte, der Gibbon Experience. Das bedeutet 3 Tage an Stahlseilen durch den Urwald rasen und in Baumhaeusern uebernachten. Die Seile kann man sich in etwa so vorstellen die Seilbahnen, die es auf guten Spielplaetzen gibt, nur ungefaehr 100 mal groesser und schneller. Die Tour war unglaublich und wir hatten grosses Glueck mit unserer Gruppe.



Nach der Tour sind wir mit der ganzen Gruppe zwei Tage lang den Mekong runter getuckert und haben unsere Hintern auf den Holzbaenken auf eine harte Probe gestellt. Der Beginn der Fahrt war aeusserst turbulent. Wir waren recht frueh auf dem Boot und konnten uns gute Plaetze aussuchen und warten bis das Boot abfahren sollte. Kurz vor der geplanten Abfahrt war das Boot voll, und die Matrosen haben angefangen Plastikstuehle auf den Gaengen zu verteilen. Eine halbe Stunde nach der geplanten Abfahrt tauchte ploetzlich eine ganze Busladung Touristen(insgesamt etwas mehr als die Leute die schon auf dem Boot waren) am Ufer auf und wollte auch noch auf das Boot. Das fanden alle an Bord nicht so witzig, und nach einer langen Diskussion(2 Stunden) mit dem Kapitaen kam eine solche Meutereistimmung auf, dass er nicht anders konnte als ein zweites Boot zu besorgen. Die Touristenrevolte mit Sprechchoeren, Fusstrampeln und allem ausser Kielholen waere wirklich lustig gewesen, wenn es nicht so lange gedauert haette. Die Verzoegerung fuehrte naemlich leider dazu dass wir am Abend in kompletter Dunkelheit ueber den Mekong fahren mussten. Auf dem Boot gab es keinen Strom und folglich war der Kapitaen im Blidflug unterwegs. Da gerade Trockenzeit war konnte man Tagsueber auch ueberall im Wasser die scharfkantigen Klippen bewundern und sich spaetestens ab 5 Uhr Nachmittags wundern dass man noch nicht ertrunken war. Trotz der versuchten Meuterei hat uns der Kapitaen aber heil an unserer Zwischenstation und am naechsten Tag im wunderschoenen Luang Prabang abgeliefert.

Luang Prabang war der perfekte Ort um Weihnachten zu verbringen! Es war kein schoenes Wetter und so kalt dass man abends einen Pullover brauchte und so kam richtig Weihnachtsstimmung auf. Die Stadt ist wohl auf der meistbesuchte Ort in Laos und so war man auch nicht so alleine beim Weihnachtsfeiern und es gab sogar Weihnachtsschmuck (sogar das Buero der KP war mit speziellen roten Sternen geschmueckt). Wir haben uns den Angloamerikanern in unserer Gruppe angepasst und am 25. ein grosses Weihnachtsessen veranstaltet und den Rest der Weihnachtszeit mit Massagen und Sauna verbracht. Ausserdem haben wir auf der Hauptstrasse das beste Croissant unseres Lebens gegessen.

Nach Weihnachten haben wir uns dann unter Traenen von unserer internationalen Ersatzfamilie getrennt und sind nach Osten in die Berge gefahren. Auf der Hochebene um Phonsavan gibt es mehrere Gruppen von riesigen Steinkruegen die dort seit Ewigkeiten verstreut liegen. Eigentlich sind wir da hoch gefahren um uns die anzusehen, aber die Hinterlassenschaft der Amerikaner in Ost-Laos hat den Kruegen die Show gestohlen.

Im Verlauf des Vietnamkrieges haben die Amerikaner dort, trotz der Anerkennung Laos als neutrales Territorium, ca. 6 Millionen Tonnen Bomben(das sind ca. 3 Tonnen pro Einwohner) abgeworfen von denen ein Grossteil Clusterbombs waren. Aus Mangel an Phatet Lao oder Vietkong Kaempfern, oder einfach nur aus Angst mit Restbomben an Bord wieder in Thailand zu landen, wurde auch viel auf Doerfer und Felder abgeworfen um die Versorgung der Phatet Lao zu schwaechen. Geschaetzte 10-30% der Bomben sind bis Heute noch nicht explodiert und liegen noch scharf am Boden und machen so das Land unbrauchbar. Der Besitzer unseres Guest House stammt aus der Gegend und hat mit uns eine Tour durch die Bombenkrater gemacht und uns noch eine Menge ueber Hilfsmittel(nur ein Bruchteil davon aus Amerika) die im Filz der NGOs und der Laotischen Regierung versickern, erzeahlt. Zu dem Thema hat er uns das Buch Ravens empfohlen, ich bin noch nicht dazu gekommen, aber wen das interessiert der kann es ja mal lesen.

Allerdings war auf da oben auch nicht nur Truebsalblasen angesagt, weil unser Wirt auch ein passionierter Golfspieler(auf dem alten Flugplatz neben seinem Haus), Eulenbesitzer und Reiswhiskeybrauer war und wir abends eine tolle Party gefeiert haben.

Nach dem Abstecher in die Steppe sind wir zum Silvesterfeiern nach Vang Vieng gefahren. Ich fuerchte Vang Vieng wir in hoechstens 5 Jahren sowas sein wie der Ballerman suedost Asiens, aber noch war es dort sehr angenehm, besonders zum Silvester feiern. Die Hauptatraktion der Stadt ist das sogenannte Tubing. Das bedeutet man mietet sich einen LKW schlauch und treibt darin den Fluss herunter. Allerdings ist entlang der Strecke alle 20 Meter eine Bar, die versucht einen aus dem Wasser zu fischen und einem zuerst Whiskey zu schenken und dann Bier zu verkaufen. Das Prinzip hat bei unseren vier Bekannten und uns sehr gut funktioniert. Die Strecke dauert normalerweise 2 Stunden, wenn man es schafft nicht anzuhalten. Wir haben um 10 Uhr morgens angefangen und waren so ungefaehr um 5 Uhr am Ziel. Die Stimmung war aber nicht wie man sich ein Kampftrinken auf Malle vorstellt, sondern sehr entspannt und eher wie in der alten Langnese Werbung. Als besondere Attraktion haben die Bars alle riesige Schaukeln, Seilbahnen und Rutschen(alles aus Bambus) ueber den Fluss gebaut und man sieht ueberall Leute durch die Luft fliegen. Nach kurzer Erholung haben wir dann abends in einer Bar auf einer Insel im Fluss ins neue Jahr getanzt obwohl die Musik ganz schrecklich war uns sich staendig wiederholt hat.

Gestern Morgen sind wir dann vom Reifen auf Kajaks umgestiegen und nach Vientiane in die Hauptstadt von Laos gefahren. Hier gibt es guenstiges franzoesisches Essen, was wir gleich ausprobieren werden und morgen geht es schon weiter, weil uns so langsam die Zeit davon laeuft. In 2 Wochen haben wir uns mit einem Paar aus Irland in Angkor Wat verabredet, und muessen jetzt mal wieder etwas schneller werden. Ich hoffe dieser ungewoehnlich lange Post entschaedigt ein wenig fuer die lange Pause!

Achja, ich muss noch den Titel erklaeren. Es haengt mit der laotischen Mentalitaet zusammen, die ich ja schon beschrieben habe. Die Laoten haben sich aus der englischen Abkuerzung fuer Volksrepublik Laos - Laos P.D.R - ihr inoffizielles Nationalmotto gemacht und das heisst eben: Please don't rush! (Bitte nicht hetzen)